Geschichte - Feuerwehr Altmoorhausen

Im Jahre 1935 wurde in unserem Ort der Wunsch immer größer, eine Feuerwehr zu gründen.So lud im Juni 1935 der Einwohner August Blankemeyer alle Altmoorhauser zu einer Gründungsversammlung ein.

 

An diesem Abend erschienen folgende Männer aus Altmoorhausen und den umliegenden

Dörfern:August Blankemeyer, Anton Budde, Heinrich Budde, Friedrich Düser, August Haverkamp, Hans Selgelken, Heinrich Quitsch, Fritz Henken, Erich Henken, Friedrich Beneke, Hinrich Ellinghusen, Karl Gode, Willi Tegtmeyer, Georg Mitwollen, Dietrich Janzen, Hinrich Rüschen, Johann Schlötelburg, Hinrich Heyne, Johann Mittwollen, Hans Müller, Willibald Rudolph, Fritz Breas, Willy Meyer, Heinrich Osterloh.

 

Unter Leitung des damaligen Gemeindebrandmeisters Hans Hittmeyer aus Hude, wurde aus dieser Gründungsversammlung der Kamerad August Blankemeyer zum ersten Ortsbrandmeister der Wehr Altmoorhausen gewählt.

 

August Blankemeyer, der schon seit 1924 der Wehr Falkenburg angehörte, führte die Wehr Altmoorhausen mit sehr viel Geschick. Die Ausbildung der Kameraden wurde nach der damals üblichen Manier durchgeführt. So wurden beim wöchentlichen Übungsdienst lange

Marschübungen gemacht. Bei schlechtem Wetter wurden die Übungen im Tanzsaal des 

Feuerwehrkameraden Anton Budde abgehalten. (Gaststätte „Zum Wunderhorn")

Es musste ja, so war nach damaliger Zeit die Meinung, ein Feuerwehrmann erst einmal richtig gerade aus gehen können!

 

Von der Gemeinde Hude bekam jeder Feuerwehrmann für die persönliche Ausrüstung einen Feuerwehrock, Mütze und einen Feuerwehrhelm. Auch erhielt jede Wohneinheit für den eigenen Bedarf einen Minimax Feuerlöscher sowie ein Feuerhorn. Als Gerät stand der noch jungen Feuerwehr zunächst nichts zur Verfügung. Man glaubte, dass die zunächst in Hude stationierte Handdruckspritze und später eine Kleinmotorspritze ausreichend sei.

 

So wurde nun für die eigene Sicherheit von der ganzen Dorfbevölkerung mit Schaufeln und Spaten, Löschwasserteiche ausgehoben. Man erzählt sich, dass diejenigen die sich nicht an den Arbeiten beteiligen konnten, eine Flache Korn ausgeben mussten! Diese Flasche Korn wurde dann als „kleines Löschgerät" bezeichnet. Es werden sicher nicht wenige gewesen sein…

 

Nach dem Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 entstand starker Peronalmangel, da viele Männer aus Altmoorhausen in den Krieg einberufen wurden. Im Jahre 1940 wurden aus diesem Grund neue Mitglieder aufgenommen. Es handelte sich um die Kameraden:

Georg Hemme, Adolf Schäfer, Dietrich Schweers, Georg Deharde, Johann Schantje, Magnus Wiechmann, Johann Schmidt.

 

Im Jahre 1941 – 1942 bekam nach einigen Großbränden ausgelöst durch Brandbomben, die Wehr Altmoorhausen ihr erstes Löschfahrzeug. Es handelte sich um einen Opel Blitz mit eingeschobener Tragkraftspritze und geschlossener Fahrer- und Mannschaftskabine. Dieses Auto hatte beim 3. Feuerwehrregiment in Ostpreußen gelaufen. Nachdem nun ein erstes Fahrzeug vorhanden war, wurde auf Antrag des Ortsbrandmeisters August Blankemeyer eine Fahrzeughalle aus Holz neben der Gastwirtschaft „Zum Wunderhorn" (Heute Altmoorhauser Krug) aufgebaut. Auf der Giebelseite des Feuerwehrhauses wurde folgender Spruch befestigt:

„Prat stahn vört Volk und sin Gemak

Dat is us Wark und hillig Sak"

 

Im Herbst 1945 erhielt die Wehr Altmoorhausen von der Stadt Delmenhorst ein Löschfahrzeug LF 15 mit Tragkraftspritze und kompletten Gerät. Der damalige Kreisbrandmeister Stöver aus Delmenhorst, der von der damaligen Militärregierung beauftragt wurde das Feuerlöschwesen nach dem Krieg wieder aufzubauen, sorgte für die Übergabe dieses Fahrzeuges. Das LF 15 war zu diesem Zeitpunkt schon 22 Jahre alt.

 

LF 15 aus der Stadt Delmenhorst, es wurde nach dem Krieg in Altmoorhausen stationiert.

 

Im Jahre 1951 stellte aus persönlichen Gründen, nach 17 jähriger Amtszeit der Ortsbrandmeister August Blankemeyer sein Amt zur Verfügung. So wurde auf einer Versammlung im Januar 1952 der langjährige Zugführer Georg Hemme zum neuen Ortsbrandmeister der Wehr Altmoorhausen gewählt. 

Da das mittlerweile über 30 Jahre alte LF 15 altersschwach geworden ist, konnte die 

Wehr Altmoorhausen am 17.01.1953 ein neues LF 8 der Marke Ford vom Bürgermeister

Bultmeyer und Gemeindebrandmeister Heinrich Schwarting übernehmen. Dieses Fahrzeug

wurde am 11.04.1963 bei einem Verkehrsunfall in Oldenburg so schwer beschädigt, das

ein Sachverständiger nur noch den Totalschaden feststellen konnte.

 

LF 8 der Marke Ford. Das Fahrzeug wurde 1953 in Dienst gestellt und 1963

bei einem Verkehrsunfall so schwer beschädigt, das es ersetz werden musste.

Am 9. Mai 1964 konnte das verunfallte Fahrzeug durch ein LF 8 der Marke Opel Blitz ersetzt werden. In diesem Jahr fand am 1. August auch die Übergabe des neuen Feuerwehrgerätehauses am Pohlweg unter Anwesenheit von Bürgermeister Bultmeyer statt.

 

LF 8 Opel Blitz der Wehr Altmoorhausen auf einem Festumzug.

 

Am 20.05.1965 wurde der Ortsbrandmeister Georg Hemme wegen Erreichung der Altersgrenze vom aktiven Dienst verabschiedet. Sein Nachfolger wurde Karl Schütte. 

1970 wurde wegen der starken Zunahme des Verkehrs auf der B 75 vom Ortsbrandmeister Karl Schütte bei der Gemeinde Hude ein TLF 8 und gleichzeitig für die Unterbringung dieses Fahrzeuges ein Erweiterungsbau beantragt. In diesem Jahr wurde vom Landkreis Oldenburg ein Geräteanhänger RW 1 in Altmoorhausen stationiert.

 

Der 7. Mai 1971 war dann für die Altmoorhauser ein ganz besonderer Tag, sie erhielten das lang ersehnte TLF 8 der Marke Hannomag und es wurde der Erweiterungsbau eingeweiht. An diesem Festakt nahmen Bürgermeister Friedrich Düser, Gemeindebrandmeister Johann Ahrens sowie der stellv. Kreisbrandmeister Alfred Brommelmeyer teil.

 

Übergabe des ersten Tanklöschfahrzeuges der Wehr Altmoorhausen.

An diesem Tag wurde auch die Erweiterung des Feuerwehrhauses eingeweiht.

 

Im November 1976 erhielt die Feuerwehr das im Jahr 1974 beantragte Mannschaftstransportfahrzeug. Nach Fertigstellung der Bundesautobahn 28 war es zu gefährlich geworden, dass Kameraden die nicht mehr in den Einsatzfahrzeugen Platz fanden, mit ihren privaten PKW den Einsatzkräften hinterher fuhren. Die Bundesautobahn 

bescherte von da an der Feuerwehr Altmoorhausen sehr viele Einsätze.

 

Am 7. Januar 1983 wurde das mittlerweile in die Jahre gekommene LF 8 durch ein LF 8 der Marke Unimog ersetzt. Die Ersatzteilversorgung für den alten Opel Blitz wurde immer schwieriger, von daher konnte an diesem Tag der damalige Bürgermeister Hartmut Stöver das Fahrzeug an die Wehr übergeben. Zu diesem Zeitpunkt verfügte die Feuerwehr Altmoorhausen über 1 TLF 8, 1 LF 8, 1 HRW (Bund), 1 MTW, 1 P 250 und einen Notstromanhänger 20 KVA.

 

Übergabe des neuen LF 8 / TS auf Unimog Fahrgestell

 

Am 9. September 1983 wurde bedingt durch den plötzlichen Tod des Ortsbrandmeisters Karl Schütte, der bisherige Stellvertretende Ortsbrandmeister Werner Haverkamp zum Ortsbrandmeister in geheimer Wahl gewählt. Neuer Stellvertretender Ortsbrandmeister wurde Heinz Schütte.

 

Ein großes Fest konnte die Feuerwehr im September 1985 feiern. Auf einer Ackerfläche wurde hinter der Gaststätte Wicht der Kreisfeuerwehrtag des Kreisfeuerwehrverbandes Landkreis Oldenburg vom 6. September bis 8. September durchgeführt. Es wurden Wettbewerbe veranstaltet und für die vielen Besucher ein buntes Rahmenprogramm 

organisiert.

 

Auszug aus einem Plakat für den Kreisfeuerwehrtag 1985 in Altmoorhausen

 

Im Herbst 1990 wurde durch erreichen der Altersgrenze des Gemeindebrandmeister Heino Pieper aus Wüsting, vom Gemeindekommando der Ortsbrandmeister Werner Haverkamp zum Gemeindebrandmeister gewählt. Der Stellvertretende Ortsbrandmeister Heinz Schütte wurde am 1. November 1990 zum Ortsbrandmeister der Feuerwehr Altmoorhausen ernannt. Sein Stellvertreter wird der Gruppenführer Klaus Paradies.